The Grey

The Grey – Unter Wölfen

(„The Grey – Live or die on this day” directed by Joe Carnahan, 2012)

Alaska. Die Saison für einige der angeheuerten Arbeiter der großen Ölgesellschaft ist vorbei. Unter Ihnen ist auch der Auftragsjäger John Ottway (Liam Neeson), dessen Aufgabe darin bestand die umherstreunenden Wölfe von dem Camp fernzuhalten. Der Heimflug wird ist von starken Turbulenzen gezeichnet, denen das Flugzeug nicht gewachsen ist. Die Maschine stürzt mitten in der eiskalten Einöde ab und nur wenige überleben. Als der kleinen Gruppe klar wird, dass sie sich auf Wolfsgebiet befinden, beginnt ein Lauf gegen die Zeit, denn Kälte und Untiere setzen den Männern stark zu.

Liam Neeson ist bekannt für seine zwielichtigen und undurchschaubaren Charaktere. In The Grey trifft dies ebenfalls zu, wenn auch nicht so dominierend wie bei After.Life. Neeson wird für seine Rolle bezahlt und leistet durchaus gute Arbeit, um nicht zu sagen solides Gewohnheitsverhalten.
Der Beginn des Films ist sehr stark und fesselnd, dieses Gefühl zieht sich etwa bis zur Hälfte, wird dann leider vertauscht durch Langeweile. Die Dialoge werden moralisch, die Action geht zurück und bis zum Ende erwartet den Zuschauer nichts Neues oder Atemberaubendes mehr. Das Prinzip ist klar, „zehn kleine Negerlein“ schon wieder, dass da aber auch immer einer so lange durchhält ist verblüffend. Andererseits würde die Langatmigkeit wesentlich schlimmer daherkommen, würde kein Akteur mehr vor der Kamera frieren. So kann man doch zufrieden sein, dass Liam Neeson einen solch starken Überlebensinstinkt besitzt.

Betrachtet man einmal die vorgestellten Charaktere und deren Zeichnung, so muss man schnell feststellen, dass zwar versucht wurde Hintergrundgeschichten auszuleuchten, um dem Zuschauer eine Beziehung zu den Darstellern zu ermöglichen, leider scheitert es bei dem einen oder anderen an der Nachhaltigkeit. Nichts desto trotz ist der Film in der ersten Stunde äußerst spannend und unterhaltsam. Das Blut neigt zur Massenunterhaltung und die Aufnahmen wirken exzellent. Natürlich spielt hier auch die raue Umgebung eine wichtige Rolle, um Stimmung und Verzweiflung einzufangen. Nachdem die besten Ideen, Sprüche, sowie Effekte herausgeballert wurden, gibt die Crew sich damit auch zu Frieden und begnügt sich damit, den Ausklang des Films schonend über die Bühne zu bringen.

The Grey erscheint am 21. September auf Blu Ray und DVD



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Tolle Unterhaltung, bei der aber fragwürdig ist, ob man sich das nochmals anschauen muss. Vielleicht empfiehlt sich bei einer erneuten Sichtung das frühzeitige Abschalten, wenn es zur öden Phase kommt. Beim ersten Mal sollte man aber auf jeden Fall den kompletten Film schauen und ganz besonders abwarten bis der gesamte! Abspann vorüber ist.
7
von 10