Duell der Magier

Duell der Magier

(„The Sorcerer’s Apprentice“ directed by Jon Turteltaub, 2010)

Ende letzten Jahres wurde erstmals Disneys Fantasia auf Blu Ray veröffentlicht, seit kurzem erschien nun auch Duell der Magier, der laut eigenen Aussagen der Macher sozusagen das Erbe des zeitlosen Klassikers antritt, fürs Home Entertainment.

Nachdem das kurze Intro uns erzählt hat, dass einst ein erbitterter Kampf zwischen Merlin (James A. Stephens) und Morgana le Fay (Alice Krige) tobte der letztendlich dazu führte, dass seitdem die böse Zauberin samt ihren Schergen in einer Matrioska, einer russischen Steckpuppe, gefangen ist, springen wir auch sofort ins New York der Jetztzeit.

Dort verfolgen wir den zehnjährigen David Stutler (zunächst Jake Cherry, später dann Jay Baruchel) der sich bei einer Klassenfahrt per Zufall im Antiquitätenladen Arcana Cabana verirrt und dort auf den mysteriösen Balthazar Blake (Nicolas Cage) trifft. Dieser entpuppt sich als ehemaliger Schüler von Merlin höchstpersönlich und nach ein paar Erklärungen und der Feststellung dass – wie sollte es auch anders sein – Dave der auserwählte Zauberlehrling ist, bricht ein Kampf aus der weitere Diskussionen oder Fragen vorerst auf Eis legt. Der diabolische Maxim Horvath (Alfred Molina) konnte sich nämlich dank eines von Daves ständigen Missgeschicken aus der Steckpuppe befreien und brennt nun darauf Morgana zu befreien um dadurch die Welt zu zerstören.

Widererwarten unterhält The Socerer’s Apprentice in seinen etwas mehr als 100 Minuten Laufzeit eigentlich relativ gut. Was so richtig nervt ist Jay Baruchel (Zu scharf um wahr zu sein, Tropic Thunder, Drachenzähmen leicht gemacht) und sein lahmes Schauspiel. Er soll dem Film eine humorvolle Seite verleihen, doch seinen platten Witzen und wie gesagt schlechten Schauspiel konnte ich überhaupt nichts abgewinnen. Sein ständiges Geschrei kommt in der Synchronisation übrigens etwas weniger übertrieben daher.
Nic Cage, der ja bereits unter der Führung von Turteltaub und Bruckheimer schon im Film-Franchise der Tempelritter zu sehen war, verkauft sich (mal wieder) unter Wert. Er und Molina geben zusammen mit Monica Bellucci zwar eine namhafte und interessante ménage à trois ab, doch das Drehbuch gesteht den Figuren dermaßen wenig Profil zu, dass sie ihr Können kurz gesagt nicht ausspielen dürfen.

Das Gesamtpaket gefällt am Ende aber dann noch so weit dass ich Duell der Magier als kurzweilige Unterhaltung akzeptieren kann. Wirklich gelungen sind die Sets und die Effekte, die nicht zu CGI-lastig daherkommen sondern eine gute Mischung aus Visual- und Special-Effects darstellen. Bis auf die Stelle in der die berühmte Micky Mouse-Szene aus dem bereits erwähnten Fantasia, mehr oder weniger 1:1 umgesetzt wird, konnte ich keine Parallelen zu Walt Disneys Meisterwerk erkennen. Weder musikalisch noch optisch bietet der Film von Jon Turteltaub irgendetwas Besonders und ganz sicher ist er auch nicht so innovativ wie der Klassiker aus 1940.

Die Ausstattung der Blu Ray bietet kaum Mehrwert. Neben ein paar Blicken hinter den Kulissen, darf man sich ständig das Geblödel von Turteltaub, Baruchel und Toby Kebbell (der im Film den etwas anderen Zauberlehrling spielt) und das Gesülze von Jerry „Mr. Blockbuster“ Bruckheimer anhören. Schade dass Disney immer noch davon überzeugt davon ist, dass ein Wendecover unnötig ist, so bleibt auch dieses Cover durch das FSK-Logo verschandelt.

Wenn man sich auf ein actionreiches Abenteuer einlassen möchte bei dem nicht viel Hirn gefragt ist, dann ist man bei Duell der Magier genau richtig, ansonsten wird man sich über die verlorene Zeit ärgern und sich einmal mehr fragen wohin uns all diese Bruckheimer-Produktionen noch einst führen werden.

Duell der Magier ist seit 13. Januar auf Blu Ray und DVD erhältlich



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