© Tobis FilmBrügge sehen… und sterben? Lorenz Mutschlechner Sonntag, 21. Dezember 2008 Drama, Komödie, Krimi, UK, USA 9 Kommentare Inhalt / Kritik Credits Trailer Filmfeste Kaufen / Streamen Inhalt / Kritik Wieder kommt meine Rezension recht spät, aber diesen tollen Film von Martin McDonagh konnte ich einfach nicht unkommentiert lassen. Eigentlich hätte der Film bei mir keine Chance gehabt, wären da nicht diverse Tipps zu mir durchgedrungen. Zwei britische Profikiller, Ray (Colin Farrell) und Ken (Brenand Gleeson), müssen nach einem gefährlichen Job untertauchen. Ihr Boss Harry Waters (Ralph Fiennes) schickt sie also nach Brügge. In dieser äußerst malerischen, belgischen Stadt sollen sich die beiden erstmal ruhig verhalten und das Ambiente genießen. Dem kultivierten Ken kommt dies gelegen, er genießt die mittelalterliche Stadt in vollen Zügen, lässt keinen Touristentrampelpfad aus und unternimmt sogar eine Bootsfahrt. Ray kann sich hingegen nichts Langweiligeres vorstellen als einen Bildungsurlaub in einer europäischen Altstadt, doch dann läuft er der hübschen Blondine Chloë (Clémence Poésy) über dem Weg. Die beiden Briten sind mit ihrem Zwangsurlaub schlussendlich also doch noch zufrieden, sogar so zufrieden dass sie glatt vergessen, dass sie abends im Hotel sein müssen, falls dort Harry anrufen sollte. Mir fällt einmal mehr auf, dass es nicht immer leicht ist, einen Film in seine Gänze und gleichzeitig adäquat wiederzugeben. Völlig von mir ausgeblendet wurde beispielsweise die Tatsache dass der Film mit sehr viel Witz und schwarzen Humor aufwartet. Der Plot gibt wesentlich mehr her, als meine Zusammenfassung glauben macht, und die Story ist auch verstrickter als nun manch einer vermuten wird. Die Performance der einzelnen Schauspieler fand ich eigentlich vollkommen in Ordnung. Im Gegensatz zu einigen geläufigen Meinungen finde ich Colin Farrell doch ziemlich solide. Die knapp 105 Minuten Laufzeit vergehen wie im Fluge und man bekommt selbst mächtig Lust auf Brügge und seiner tollen Kulisse. Der Streifen ist einer der positiven Überraschungen dieses Jahres und sollte unbedingt gesichtet werden, es lohnt sich auf jeden Fall. Credits OT: „In Bruges“ Land: UK, USA Jahr: 2008 Regie: Martin McDonagh Drehbuch: Martin McDonagh Musik: Carter Burwell Kamera: Eigil Bryld Besetzung: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Ralph Fiennes, Clémence Poésy, Jérémie Renier Trailer Filmfeste Preis Jahr Kategorie Ergebnis Academy Awards 2009 Bestes Original-Drehbuch Martin McDonagh Nominierung BAFTA Awards 2009 Bester britischer Film Nominierung Bester Nebendarsteller Brendan Gleeson Nominierung Bestes Original-Drehbuch Martin McDonagh Sieg Bester Schnitt Jon Gregory Nominierung Golden Globes 2009 Bester Film (Komödie oder Musical) Nominierung Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) Colin Farrell Sieg Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) Brendan Gleeson Nominierung Kaufen / Streamen Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen. 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Die Szene die meiner Meinung nach alle anderen übertrifft ist die im Park, als Ray sich umbringen will. Hier ist Colin Farrell auch in einer „typischen“ Rolle in der er voll aufgehn kann (finde seine Schauspielerei allerings oft zu stereotyp und langweilig). Antworten Ijon Tichy Donnerstag, 24. Dezember 2009 Ein sehenswerter Film. Mehr aber auch nicht. Positv ist die Gesamtästhetik aufgefallen. V.a. Musik, Kamera und Licht waren hervorragend. Ich mag aber Farrell überhaupt nicht. Seine Hundeblick-Nummer nehm ich ihm nicht nur nicht ab, sondern find sie auch nervig. Der Humor waren richtig konservativ und nicht gerade prickelnd neu. Gute Idee eine Stadt zu einem „Protagonisten“ zu machen. Ist allerdings auch nicht neu. Allen und Jarmusch machen z.B. New York ständig zu einem Hauptgegenstand in ihren Filmen. Antworten Mortis Montag, 26. Juli 2010 Einer meiner absoluten Lieblingsfilme, die Dialoge sind göttlich, die vielen Detailreichen Charactäre zum totlachen und der Spannungsaufbau und die Dramatik richtung Ende einfach packend. Die viele Bezüge zu Himmel/Hölle und Gut/Böse bzw. das Leben und den Abschluss auf Erden sind großartig und lassen viele interessante Interpretationen zu. Colling Farrell spielt seine Rolle übrigens absolut hervorragend. Antworten Candide Dienstag, 27. Juli 2010 Ich glaub wenn ich mir den nochmals ansehen würde, fiele mein Review schwächer aus. @Mortis: Kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern so viele Bezüge zu „Himmel und Hölle“ oder gar eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Thema „Gut vs. Böse“ gesehen zu haben. Welche Szenen meinst Du damit konkret? Antworten jeeves Freitag, 24. Juni 2011 „Ray steckt sich einen Revolver in den Mund und versucht Selbstmord zu begehen““ Stimmt nicht. Er hält sich die Pistole an die Schläfe. Das mit dem Mund kommt am Schluss des Films und das war dann aber nicht Ray. Antworten jeeves Freitag, 24. Juni 2011 Was ist eigenlich das Genre „Poliziescho“ ? …das man hier auf der Seite rechts sieht? Antworten Lorenz Mutschlechner Freitag, 24. Juni 2011 Danke für die Richtigstellung und danke auch für den Hinweis zum Schreibfehler was die Kategorie „Poliziesco“ angeht. Kommt wohl daher weil man die Mehrzahl (polizieschi) mit „h“ schreibt, hab ich jetzt aber korrigiert. Die Bezeichnung selbst kommt aus der italienischen Literatur, abgeleitet vom Wort polizia (=Polizei) und beschreibt ein Werk das Verbrechen und Kriminalermittlungen zum Thema hat und diese sehr genau wiedergibt. Im Prinzip also sehr ähnlich wie ein „giallo“ allerdings mehr auf die Behörden fokussiert. Antworten Hinterlasse eine Antwort für parker Antwort abbrechenKommentarName* Email* Webseite
stefano picco Sonntag, 21. Dezember 2008 Ich hab den auch vor Kurzem gesehen und war wirklich positiv überrascht, der ist wirklich empfehlenswert und ich will nun nach Brügge 😛 Antworten
movie-struck Mittwoch, 17. Juni 2009 Ralph Fiennes spielt aber auch immer fiese Rollen (Schindler’s Liste als Amon Göth) 😀 ob er was anderes kann? Der Film ist… überraschend, witzig und tragisch gleichermaßen. Gar nicht mal so übel! Antworten
parker Dienstag, 20. Oktober 2009 Ich finde den Film gut, aber mit Snatch oder Pulp Fiction (mit denen er verglichen wird) hat er nichts zu tun. Dafür ist die Story dann doch zu unspaktakulär und geradlinig. Ich fand zwar, dass der Film eine bizarre, beklemmende Aura erzeugt hat, aber der Witz ging dann doch all zu oft verloren. Die Szene die meiner Meinung nach alle anderen übertrifft ist die im Park, als Ray sich umbringen will. Hier ist Colin Farrell auch in einer „typischen“ Rolle in der er voll aufgehn kann (finde seine Schauspielerei allerings oft zu stereotyp und langweilig). Antworten
Ijon Tichy Donnerstag, 24. Dezember 2009 Ein sehenswerter Film. Mehr aber auch nicht. Positv ist die Gesamtästhetik aufgefallen. V.a. Musik, Kamera und Licht waren hervorragend. Ich mag aber Farrell überhaupt nicht. Seine Hundeblick-Nummer nehm ich ihm nicht nur nicht ab, sondern find sie auch nervig. Der Humor waren richtig konservativ und nicht gerade prickelnd neu. Gute Idee eine Stadt zu einem „Protagonisten“ zu machen. Ist allerdings auch nicht neu. Allen und Jarmusch machen z.B. New York ständig zu einem Hauptgegenstand in ihren Filmen. Antworten
Mortis Montag, 26. Juli 2010 Einer meiner absoluten Lieblingsfilme, die Dialoge sind göttlich, die vielen Detailreichen Charactäre zum totlachen und der Spannungsaufbau und die Dramatik richtung Ende einfach packend. Die viele Bezüge zu Himmel/Hölle und Gut/Böse bzw. das Leben und den Abschluss auf Erden sind großartig und lassen viele interessante Interpretationen zu. Colling Farrell spielt seine Rolle übrigens absolut hervorragend. Antworten
Candide Dienstag, 27. Juli 2010 Ich glaub wenn ich mir den nochmals ansehen würde, fiele mein Review schwächer aus. @Mortis: Kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern so viele Bezüge zu „Himmel und Hölle“ oder gar eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Thema „Gut vs. Böse“ gesehen zu haben. Welche Szenen meinst Du damit konkret? Antworten
jeeves Freitag, 24. Juni 2011 „Ray steckt sich einen Revolver in den Mund und versucht Selbstmord zu begehen““ Stimmt nicht. Er hält sich die Pistole an die Schläfe. Das mit dem Mund kommt am Schluss des Films und das war dann aber nicht Ray. Antworten
jeeves Freitag, 24. Juni 2011 Was ist eigenlich das Genre „Poliziescho“ ? …das man hier auf der Seite rechts sieht? Antworten
Lorenz Mutschlechner Freitag, 24. Juni 2011 Danke für die Richtigstellung und danke auch für den Hinweis zum Schreibfehler was die Kategorie „Poliziesco“ angeht. Kommt wohl daher weil man die Mehrzahl (polizieschi) mit „h“ schreibt, hab ich jetzt aber korrigiert. Die Bezeichnung selbst kommt aus der italienischen Literatur, abgeleitet vom Wort polizia (=Polizei) und beschreibt ein Werk das Verbrechen und Kriminalermittlungen zum Thema hat und diese sehr genau wiedergibt. Im Prinzip also sehr ähnlich wie ein „giallo“ allerdings mehr auf die Behörden fokussiert. Antworten