Iron Man
© 2008 Concorde

Kritik

Iron ManAngesichts des tollen Casts hatte ich sehr hohe Erwartungen was diese Comic-Verfilmung von Jon Favreau angeht. Der Mann war mir bisher als Regisseur völlig unbekannt, hatte ihn aber schon als Schauspieler in diversen TV-Serien und als Foggy Nelson in Daredevil erlebt. Was er hier abgeliefert hat, dürfte ihm vermutlich einige, neue Aufträge bescheren. Ich musste mich leider mit der FSK 16-Version zufrieden geben, aber der gut 120 Minuten lange Streifen macht auch in der geschnittenen Fassung eine sehr gute Figur.

Die Story dreht sich um Tony Stark (Robert Downey Jr.), einem reichen Playboy und Partylöwen. Er gilt als einer der brillantesten Köpfe der Neuzeit und verdient sein Geld damit, dass er für die US-Streitkräfte Waffensysteme entwickelt. Als er allerdings auf einer Geschäftsreise in Afghanistan angegriffen, verletzt und entführt wird, beginnt eine neue Etappe in seinem Leben. In seiner Gefangenschaft lernt er Yinsen (Shaun Toub) kennen, der ebenfalls Erfinder ist. Ihm verdankt Tony, dass er überhaupt noch am Leben ist: Stark wurde nämlich bei seiner Entführung durch herumfliegende Granatsplitter verletzt, die sich nun auf bedrohliche Weise seinem Herzen nähern. Yinsen hat es mit einer runden, magnetischen Platte, die er an Tonys Brust befestig hat, geschafft die Metallstücke davon abzuhalten weiter vorzudringen. Es bleibt aber nur wenig Zeit um sich darüber zu freuen, denn die Terroristen erwarten von Tony Stark, dass er ihnen eine seiner neuesten und gefährlichsten Waffen nachbaut. Anfangs stoßen die Schurken auf Widerstand, als Tony dann letztendlich aber klar wird dass es keinen Ausweg gibt, willigt er ein. Gemeinsam mit Yinsen, der als Übersetzter fungiert, macht er sich also an die Arbeit.

In Wirklichkeit basteln die beiden Forscher aber nicht an der geforderten Waffe, sondern an einem Fluchtweg. In kürzester Zeit gelingt es ihnen eine Rüstung mit integrierten Waffensystemen zu erschaffen, mit der es Tony gelingen wird sich zu befreien. Yinsen stirbt leider beim Versuch die Wachen abzulenken. Zurück in Kalifornien in seiner monströsen Villa, verkündet Tony, dass von nun an seine Stark Industries keine Waffen mehr an das Militär liefern werden. Sein langjähriger Geschäftspartner Obadiah Stane (Jeff Bridges) und der Waffen-Verantwortliche bei den Streitkräften Jim „Rhodie“ Rhodes (Terrence Howard) sind davon weniger erfreut. Die Aktien der Firma fallen in den Keller aber Tony verbarrikadiert sich in seiner Werkstatt und arbeitet an einer neuen, besseren und effizienteren Rüstung. Lediglich seine reizende Assistentin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) darf ihn weiterhin besuchen und unterstützen. Als er schließlich sein Werk vollendet hat, ist es endlich Zeit für Iron Man, so der Titel den ihn später die Medien verpassen werden. Als gepanzerter und bewaffneter Superheld, will Tony neue Akzente setzen, aber plötzlich droht ihm sein Geschäftspartner damit, dass er sich die Stark Industries unter den Nagel reißen will um endlich wieder ins lukrative Waffengeschäft einzusteigen.

Die Comic-Figuren wurden wie üblich bei Realverfilmungen etwas modifiziert. Oft stört dies die alteingesessene Fan-Gemeinde, hier allerdings finde ich dass alles richtig gemacht wurde. Mit Robert Downey Jr. wurde die Hauptrolle optimal besetzt und auch der Rest der Crew kann sich sehen lassen. Die Herkunft von Iron Man wurden übrigens, wie auch im Comicbook selbst, zeitlich angepasst. War es einst der Vietnam-Krieg in dem Tony entführt wurde, so ist es nun Afghanistan.

Andeutungen zu Tonys Alkoholproblem kommen im Streifen häufig vor, wenn es auch nie direkt angesprochen wird. Die mysteriöse Gruppierung der 10 Ringe und ihr Umfeld lassen stark vermuten, dass im Sequel Iron Man’s Comic-Erzfeind Mandarin erscheinen wird. Auch die Präsenz von Rhodie und dessen liebäugeln mit Tonys Rüstung lässt Raum für Spekulationen offen. Zudem taucht nun erstmals das S.H.I.E.L.D. in einem Marvel-Film auf. Wer etwas Geduld beim Abspann beweist, wird Samuel L. Jackson als Nick Fury, der Direktor von S.H.I.E.L.D., noch zu Gesicht bekommen.

Zu erwähnen sind noch der kurze, aber für Marvel-Verfilmungen obligatorische Auftritt, von Marvel-Legende Stan Lee als Playboy-Herausgeber Hugh Hefner, der Gastauftritt als Bösewicht von Tom Morello, dem Gitarristen der Band Rage Against The Machine und den durchaus rockigen und gelungenen Soundtrack von Ramin Djawadi. Meiner Meinung nach einer der besten Superhelden-Filme die es derzeit gibt. Ob er es allerdings mit The Dark Knight aufnehmen kann bleibt fraglich. Die Trailer-Vorschau im Kino machte übrigens noch einmal klar, dass auch der neue Hulk so einiges bieten wird.

Credits

OT: „Iron Man“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Jon Favreau
Drehbuch: Mark Fergus, Hawk Ostby, Art Marcum, Matt Holloway
Musik: Ramin Djawadi
Kamera: Matthew Libatique
Besetzung: Robert Downey Jr., Terrence Howard, Jeff Bridges, Shaun Toub, Gwyneth Paltrow

Bilder

Trailer

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7
von 10