Sartana - Töten war sein täglich Brot

Sartana – Töten war sein täglich Brot

Kritik

Sartana - Töten war sein täglich BrotIch war anfangs etwas verwirrt. Warum steht auf der DVD-Schachtel und den Credits im Abspann als Regisseur Anthony Ascott, wenn der Film anscheinend von Giuliano Carnimeo gedreht wurde? Des Rätsels Lösung ist eigentlich simpel: Anthony Ascott ist lediglich eines seiner Pseudonyme, genauso wie Anthony Ascot mit einem „t“ oder Jules Harrison. Auch der Titelname lässt ein bisschen Konfusion aufkommen. Ähnlich wie bei Django wurde auch der Name Sartana zu kommerziellen Zwecken vollends ausgeschlachtet, deshalb die Vielzahl an Filmen, die diesen Namen verwenden.

Die Story selbst wird in knappen 90 Minuten Laufzeit erzählt. Sie handelt, wie sollte es auch anders sein, von Sartana, ein klassischer Outlaw, der für Gerechtigkeit sorgt und die zur Strecke bringt, die es nicht anders verdienen. Mit seinem charismatischen Auftreten und seiner außergewöhnlichen Kleidung ist er leicht zu identifizieren. Dies nutzt ein Dieb, der sich als Sartana verkleidet und eine der größten Banken des Landes um eine beachtliche Summe erleichtert. Auf Sartana wird ein Kopfgeld von 10.000 Dollar ausgestellt. Diese hohe Summe soll jeden Bounty Killer weit und breit dazu motivieren, den Scharfschützen zu eliminieren. So macht sich auch Hot Dead (Klaus Kinski), ein Pechvogel und Bekannter Sartanas, auf die Suche nach den vermeintlichen Bankräuber. Als der echte Sartana (Gianni Garko) Wind von der Sache bekommt, will er dem Ganzen natürlich auf dem Grund gehen. Seine Untersuchungen bringen ihm in das zwielichtige Städtchen Poker Falls, das wie der Name schon verrät, vom Glücksspiel lebt. Gemeinsam mit einem seinem guten Freund Buddy Ben (Frank Wolff) kommt er schließlich drauf, wer hinter der Verschwörung steckt, aber er muss vorsichtig sein denn einer der besten. Kopfgeldjäger, Deguejo (Gordon Mitchell) ist ihm bereits auf den Fersen und Hot Dead ist auch unterwegs…

Vielleicht kein Meisterwerk, aber ein guter Unterhaltungsfilm der mich mit seinen irren Kamerafahrten begeistern konnte. Wenn die Kamera beispielsweise mit den Erschossenen mit zu Boden geht oder sich das ganze Bild bei einer wilden Schießerei dreht und somit Dynamik entstehen lässt, überkommt einen ein seltsames Gefühl des Miterlebens. Einige Aufnahmen aus der Ich-Perspektive konnten mich auch begeistern. Was die Schauspielleistungen angeht, so gibt es wenig zu meckern, Klaus Kinski wie immer auf seine Art genial, Gianni Garko ist auch ganz ok. Die Story selbst ist dabei aber eher dünn gestrickt und vieles wirkt teilweise ziemlich trashig. Der Streifen ist schon mehr ein Action-Film mit einem Hang zum Glücksspiel als ein klassischer Spaghetti-Western. Nichts desto trotz kann man damit einen netten Abend verbringen. Die Musik trägt dazu einiges bei, auch wenn sie oft ins Lächerliche abschweift und mehr an eine billige Komödie erinnert als an einen Western. Man merkt die Tendenz zu Ennio Morricone, auch wenn dieser in diesem Genre vermutlich unübertroffen bleibt.

Credits

OT: „Sartana, il vostro becchino“
Land: Italien
Jahr: 1969
Regie: Giuliano Carnimeo
Drehbuch: Tito Carpi, Enzo Dell’Aquila, Ernesto Gastaldi
Musik: Vassili Kojucharov
Kamera: Giovanni Bergamini
Besetzung: Gianni Garko, Frank Wolff, Klaus Kinski

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