Der schmale Grat The Thin Red Line

Der schmale Grat

Kritik

„Der schmale Grat“ // Deutschland-Start: 25. Februar 1999 (Kino)

Dieses gewaltige (Anti-)Kriegsepos von Terrence Malick konnte mich bereits zum dritten mal beeindrucken. Angesiedelt im Zweiten Weltkrieg, der US-Invasion von Guadalcanal und mit einem riesigen Star-Ensemble besetzt, schafft es der Streifen mich erneut zu bewegen.
Die wunderbaren Monologe der verschiedenen Charaktere sind wirklich brillant und vor allem die von Private Witt (James Caviezel) haben es in sich. Der Film beinhaltet dermaßen viel Gefühl, dass es unmöglich ist zu beschrieben, was der Zuschauer beim Anblick der sinnlosen Metzelei durchlebt. Mit Schauspielern wie Nick Nolte (Lieutenent Colonel Gordon Tall), Sean Penn (Sgt. Edward Welsh), John Travolta (Brigadier General Quinthard), Woody Harrelson (Sgt. Keck), Adrien Brody (Corp. Fife), John C. Really (Sgt. Storm), John Cusack (Captain John Gaff), George Clooney (Captain Charles Bosche), Thomas Jane (Private Ash), Ben Chaplin (Private Jack Bell) und noch weiteren hochkarätigen Darstellern, bietet der Streifen ein wirklich gewaltiges Aufgebot an Figuren.

Die Story an und für sich dreht sich wie schon beschrieben um die Invasion von Guadalcanal, doch konzentriert sich der Streifen auf die Eroberung eines von Japanern besetzten Hügels. Obwohl man weiß, das es einer Abschlachtung gleichkommen wird, ist die sinnlose Erstürmung von den befehlshabenden Offizieren gewollt. Die Bilder sind wirklich gewaltig, auf ihrer Art aber schön und niederschmetternd gleichzeitig. Sie geben dem Zuschauer das Gefühl von Hilflosigkeit, Traurigkeit und Zorn. Malick hat den wichtigsten Charakteren des Films einen Monolog verpasst, der sich durch den ganzen Film hinwegzieht und dabei wichtige Fragen aufkommen lässt. James Caviezels und Sean Penns Charaktere waren dabei für mich die tiefgehendsten. Penn hat bereits alle Hoffnung auf eine bessere Welt aufgegeben, Caviezel hingegen glaubt noch daran. Caviezels Monolog beinhaltet wichtige religiöse Aspekte, die jedoch unbeantwortet bleiben und somit ist der Beobachter gezwungen selbst Antworten zu suchen. Eine Wiedergabe dieser Gedanken ist relativ schwierig, da ich der Meinung bin, dass sie kombiniert mit den erschreckenden Bildern eine viel größere Wirkung haben.

Die schauspielerischen Leistungen übertrafen allesamt meine Erwartungen, vor allem James Caviezel und Nick Nolte überzeugten auf voller Länge. Die musikalischen Untermalung ist übrigens wunderbar und sehr passend. Hans Zimmer spielt regelrecht mit den Gefühlen der Zuschauer, der von mir ansonsten so verabscheute Hollywood-Musiker hat dieses mal wirklich grandiose Arbeit geleistet, Hut ab. Terrence Malick hat mit diesem Streifen das Buch von James Jones verfilmt, das ich leider nicht gelesen habe. Ein mehr als sehenswerter Antikriegsfilm, der zwar mit ca. 170 Minuten Laufzeit etwas lang dauert, jedoch keine Sekunde umsonst beinhaltet.

Credits

OT: „The Thin Red Line“
Land: USA
Jahr: 1998
Regie: Terrence Malick
Drehbuch: Terrence Malick
Vorlage: James Jones
Musik: Hans Zimmer
Kamera: John Toll
Besetzung: James Caviezel, Ben Chaplin, Nick Nolte, Sean Penn, John Travolta, Woody Harrelson, Adrien Brody, John Cusack, George Clooney

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