Rurouni Kenshin The Legend Ends
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Rurouni Kenshin: The Legend Ends

(„Rurouni Kenshin: Densetsu no Saigo-hen“ directed by Keishi Ōtomo, 2014)

Ruruouni Kenshin The Legend Ends
„Rurouni Kenshin: The Legend Ends“ ist seit 28. August auf DVD und Blu-ray erhältlich

Drei Tage war Himura Kenshin (Takeru Sato) bewusstlos gewesen, nach dem verheerenden Kampf auf dem Schiff. Was mit Kaoru (Emi Takei) passiert ist, die zeitgleich mit ihm über Bord ging, weiß er nicht, ebenso wenig, wo er gelandet ist. Doch Glück im Unglück: Ausgerechnet sein alter Lehrmeister (Masaharu Fukuyama) fand ihn am Strand, nahm ihn mit nach Hause und pflegte ihn wieder gesund. Vor allem aber gibt er Kenshin, der nie wieder einen Menschen töten wollte, noch wertvolle Kampftechniken mit auf den Weg – denn die alles entscheidende Schlacht gegen den grausamen Makoto Shishio (Tatsuya Fujiwara) steht kurz bevor.

Wer sich bei Kyoto Inferno über das recht offene Ende ärgerte, musste dieses Mal nicht lange warten, denn der zeitgleich gedrehte Abschluss der Trilogie folgte in Japan nur rund einen Monat später. Und auch in Deutschland lagen die Veröffentlichungen nun eng beieinander. Allein deshalb schon durfte man keine großen Veränderungen im Vergleich zu den Vorgängern erwarten: Machart und Darsteller blieben gleich, noch immer gibt es viele Schwertkämpfe im alten Japan, dazu überzeichnete Charaktere und psychische Abgründe – auf beiden Seiten.

Auf den gerade im Erstling Rurouni Kenshin noch reichlich vorhandenen Humor muss man dieses Mal jedoch fast völlig verzichten, was auch damit zusammenhängt, dass der alte Wegbegleiter und Pausenclown Sagara Sanosuke (Munetaka Aoki) keine große Rolle mehr spielt. Überhaupt wurden die beliebten Nebenfiguren in The Legend Ends ganz schön zusammengestutzt. Auftritte haben sie, fast jeder ist auch dieses Mal irgendwo mit dabei. Aber es sind sehr kurze Auftritte und mit so wenig Eigenanteil, dass Nichtkenner der Vorgänger so gar nichts mit ihnen anfangen können. Aber die werden ohnehin recht stiefmütterlich behandelt, als Einzelfilm will The Legend Ends so gar nicht funktionieren, dafür ist er zu sehr mit den Geschehnissen des Vorgängers verbunden.

Für Fans ist damit auch die dritte Verfilmung des Mangas von Munetaka Aoki ein Muss, der dringend benötigte Abschluss der in Teil zwei gestarteten Geschichte. Doch trotz dessen offenen Endes, als Einzelfilm war Kyoto Inferno der stärkere und befriedigendere von beiden. Das lag neben dem größeren und interessanteren Personenarsenal vor allem am etwas ereignisreicheren Inhalt. Bei The Legend Ends dauert es insgesamt einfach recht lange, bis der Film mal in Schwung kommt, die erste Dreiviertelstunde ist eigentlich nur Kenshins inneren Kämpfen gewidmet, seinen Selbstzweifeln, den Maßregelungen seines alten Meisters. Und es sind diese Stellen, an denen auch der Pathosfaktor deutlich anschwillt, was zusammen mit der auf der Stelle tretenden Geschichte zu Längen führt.

Erst wenn es Richtung Tokio geht, dem großen Finale entgegen, werden diese Längen überwunden und die Mangaverfilmung findet zu ihren Stärken zurück. Die actionreichen Gefechte, gerade auch wenn es zu Massenkämpfen kommt, stimmen einen zum Schluss wieder versöhnlicher. Dass es so lange dauert, bis wir an dem Punkt sind, ist bedauerlich. Doch auch wenn The Legend Ends der schwächste der drei Filme ist, bietet er ordentliche Unterhaltung und lässt einen hoffen, dass noch weitere Geschichten aus der langjährigen Mangareihe verfilmt werden.



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Aufgrund des überlangen Einstiegs, des Hangs zum Pathos und der wenig interessanten Figuren ist der dritte Teil der Mangaverfilmung der schwächste der drei Filme. Zum Ende hin wird es aber wieder launiger, wenn die gewohnt actionreichen Massenkeilereien anstehen.
6
von 10