Mad Max Fury Road
© Warner Bros

Mad Max: Fury Road

(„Mad Max: Fury Road“ directed by George Miller, 2015)

Mad Max Fury Road
„Mad Max: Fury Road“ läuft seit 14. Mai im Kino

30 Jahre sind vergangen, seit Mad Max 3 – Jenseits der Donnerkuppel über die Leinwand flimmerte. Schon 7 Jahre später gab es erste Ideen für einen vierten Teil, doch diese wurden vorerst auf Eis gelegt, und Regisseur George Miller schrieb erstmal das Drehbuch zu Ein Schweinchen namens Babe. In den folgenden Jahren stand Mad Max 4 immer wieder kurz vor der Realisierung, doch diese fand aufgrund verschiedener Ereignisse nie statt. Nach dem 11. September brach die Finanzierung zusammen, zwei Jahre später musste man nach Beginn des Irakkriegs erneut auf Drehortsuche gehen und im Jahr 2010 verhindern sintflutartige Regengüsse in Australien den Drehbeginn. Andere Regisseure hätten nach all den Zwischenfällen ihren Job hingeworfen, doch George Miller glaubte immer an sein Projekt, bei welchem im Sommer 2012, 17 Jahre nach den ersten Vorstellungen über die Geschichte, die Dreharbeiten begannen.

In der nahen Zukunft sind verschiedene Rohstoffe, vor allem Wasser, äußerst knapp. Die Menschheit hat sich in verschiedene Gruppierungen aufgeteilt und jagt und bekämpf sich gegenseitig mit manchmal bis zur Unkenntlichkeit umgebauten Autos. In diesem postapokalyptischen Wüstenland versucht Max (Tom Hardy) alleine über die Runden zu kommen. Doch dann wird er von den Gefolgsleuten von Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne), die War Boys genannt werden, gefangen genommen. Für diese ist er ein sogenannter Universalspender, das heißt, dass sein Blut und seine Organe entnommen werden, um die Warboys damit am Leben zu erhalten. In der Kolonie von Immortan Joe lebt auch Imperator Furiosa (Charlize Theron), die aber versucht, von dort zu fliehen. Mit dabei auf dieser Flucht befinden sich auch 5 Frauen, die Joe unbedingt zurück haben will. Deshalb ruft er zu einer riesigen Verfolgungsjagd auf, bei der auch Max mit von der Partie ist, dieser wird nämlich als Blutbeutel von War Boy Nux (Nicholas Hoult) an der Stoßstange von dessen Vehikel befestigt. Dies ist der Beginn einer gnadenlosen Hetzjagd …

Zugegeben, die verhältnismäßig lange Inhaltsangabe trügt ein bisschen, denn die Story in Mad Max: Fury Road ist nicht gerade sehr tiefgründig, noch steht sie besonders im Vordergrund. Das Gute daran: Eigentlich ist dies schon der einzige Abstrich, den man hier machen muss. Denn ansonsten kann man diesen Film mit folgendem Adjektiv am besten beschreiben: genial. Die 120 Minuten Laufzeit besitzen so viel Action, wie es andere Vertreter dieses Genres in drei oder vier Stunden Laufzeit nicht aufweisen können. Noch dazu ist eben diesen Action in jeder einzelnen Szene perfekt inszeniert und wirkt unglaublich realistisch, was daran liegt, dass unglaubliche 80 (!) Prozent der Effekte handgemacht sind, und nicht am Computer erstellt wurden. An diese Inszenierungsart könnte ich mich gewöhnen.

Doch in diesem Film stimmt auch nahezu alles andere. Mastermind George Miller lässt in der Wüste von Namibia eine tolle postapokalyptische Welt entstehen und füllt diese mit einem atemberaubenden Ideenreichtum, und von diesen Ideen sind manche so skurril und abgefahren, dass man Miller hier ein Riesenkompliment machen muss und sich bei ihm bedanken sollte, dass er diesen Film doch noch verwirklicht hat. Auch im Cast hat er alles richtig gemacht. Tom Hardy ist auf jeden Fall eine richtig gute Besetzung für den wortkargen Max, hat es allerdings oftmals schwer, sich gegen seine weiblichen Kolleginnen, angeführt von der überragenden Charlize Theron, durchzusetzen. Ergänzt wird dieser Streifen mit einer richtig guten Kameraarbeit, für die sich hier John Seale verantwortlich zeichnet und einem fantastischen Soundtrack von Junkie XL.

Es gibt viele Aussagen, die auf Mad Max: Fury Road zutreffen: Der wohl beste Actionfilm des Jahres. Einer der besten Filme im Bereich Action in diesem Jahrtausend. Eines der geglücktesten Reboots aller Zeiten. Doch auch in anderen Bereichen ist dieser postapokalyptische Science-Fiction-Film einer der wenigen seiner Art. Er ist ein Film, der für das Kino gemacht wurde, und das Kino wurde für eben solche Filme gemacht. Den Leuten, die sehr streng in der Auswahl der Filme sind, die sie im Kino schauen, und die sich nur die ansehen wollen, für die sich der Gang ins Kino lohnt, und die ihre wahre Wirkung auf Blu-Ray und DVD verlieren, denen sei gesagt, dass Mad Max: Fury Road die Art von Film ist, die man sich im Kino keinesfalls entgehen lassen sollte. Am besten mit Popcorn und Cola hinsetzen, die 3D-Brille aufsetzen und den Höllentrip genießen.



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Ein nahezu perfekter Actionfilm mit einem tollen Look und referenzwürdiger Action.
9
von 10