Boats 2
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Boats – Elias und der Schatz des Meeres

(„Elias og jakten på havets gull“ directed by Lise I. Osvoll, 2010)

Boats 2
„Boats – Elias und der Schatz des Meeres“ erscheint am 5. März auf DVD

EElias und die anderen Bewohner der kleinen Bucht im hohen Norden sind in heller Aufregung: Ein hochmodernes Fischereiunternehmen macht den kleinen Fischerbooten Konkurrenz, schnappt ihnen mit Hilfe der Technik alles vor der Nase weg. Was tun? Keiner weiß einen Rat. Doch dann erfährt das kleine Rettungsboot Elias von einem großen Schatz, der auf dem Meeresgrund warten soll und beschließt, mit dessen Reichtum dem Dorf zu helfen. Hilfe bekommt er dabei von einem kleinen U-Boot. Was Elias jedoch nicht ahnt: Dieses steht im Dienste der Eiskönigin. Und der gehört nicht nur das Fischereiunternehmen, sondern hat auch selbst ein Auge auf die Goldmünzen im tiefen Wasser geworfen.

Drei Jahre sollte es dauern, bis der norwegische Animationsfilm Boats – Elias und die königliche Yacht eine Fortsetzung fand. Viel getan hat sich bei der zweiten Filmfassung der Serie Elias: The Little Rescue Boat nicht. Noch immer folgen wir den Abenteuern des kleinen Rettungsbootes Elias, noch immer bestehen die Protagonisten größtenteils aus Booten (plus einer Handvoll Hafengebäude), noch immer wird eine leicht verständliche Geschichte erzählt, die sich mit den klar in gut und böse zu unterteilenden Charakteren eindeutig an ein jüngeres Publikum richtet. Für diese Kontinuität sorgte auch die Regisseurin Lise I. Osvoll, die schon 2007 für die Inszenierung mitverantwortlich war. Wer das kürzlich mit einigen Jahren Verspätung erschienene Elias und die königliche Yacht mochte, wird sich hier daher gleich heimisch fühlen. Zuschauer, die dem ersten Film nicht viel abgewinnen konnten, werden hingegen auch dieses Mal nicht bekehrt werden, auch wenn im direkten Vergleich der zweite Teil schon eine spürbare Steigerung darstellt – optisch wie inhaltlich.

Ein wirklicher Hingucker ist Elias und der Schatz des Meeres natürlich auch nicht: Die Hintergründe sind sehr spärlich, deren Texturen simpel, insgesamt haben sie wie auch die Figuren ein recht blockiges Aussehen. Das sticht insofern ins Auge, weil bis auf die Boote und das Wasser es kaum etwas zu sehen gibt, man also zwangsweise genauer hinschaut. Und doch sieht das Ganze hier dank der verbesserten Lichteffekte schon deutlich hübscher aus. Ganz kaschieren können die Licht- und Schattenspiele und das auch dieses Mal ansehnliche Wasser die technischen Defizite zwar nicht – gerade wenn Objekte aufeinandertreffen, wird es mitunter recht hässlich – insgesamt aber ist Elias und der Schatz des Meeres zumindest gut anschaubar.

Auch die Geschichte ist dieses Mal interessanter. Große Ansprüche sollte man sicher nicht stellen, das verhindert schon die Konzentration auf die Zielgruppe. Der in amerikanischen Produktionen obligatorische Humor fehlt hier, lustige Sidekicks gibt es ebenso wenig. Und doch fiebert man stärker mit als zuvor, denn der Kampf David gegen Goliath – hier in Form von Elias gegen das übermächtige Fischereiunternehmen – zieht immer, selbst wenn es sich bei den Figuren um teilweise bizarre Boote handelt. Da wäre insgesamt noch mehr drin gewesen, weshalb es ein wenig schade ist, dass nie ein dritter Teil gedreht wurde, der mit einer originelleren Handlung und moderner Technik Potenzial gehabt hätte. Wer auf der Suche nach einem kinderfreundlichen Abenteuer abseits der großen Blockbuster ist, darf es aber mal hiermit versuchen.



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Die Unterschiede zum Vorgänger halten sich zwar in Grenzen, in Details ist das zweite Abenteuer des kleinen Rettungsbootes Elias aber spürbar verbessert. Die hübschen Lichteffekte lenken ein wenig von der noch immer sehr schlichten Optik ab, die Geschichte lädt stärker zum Mitfiebern ein. Für die jüngere Zielgruppe geht der Animationsfilm damit in Ordnung.
5
von 10