Prinz Ribbit

Prinz Ribbit

(„Ribbit“ directed by Chuck Powers, 2014)

Prinz RibbitEin Frosch, der nicht springt und der kein Wasser mag, das ist doch kein richtiger Frosch! Zumindest Ribbit ist dieser Ansicht. Während seine Freunde alle strahlend grün sind und am liebsten den ganzen Tag im Teich verbringen, gehört er als einziger der Gattung der giftigen Laubfrösche an, hat kräftige rote Punkte und eine noch kräftigere Identitätskrise. Als eines Tages auch noch sein geliebtes Baumhaus in sich zusammenkracht, hält ihn nichts mehr. Er muss einfach raus. Doch wohin? Die Antwort liefert eine Fledermaus, die dem kleinen Frosch einredet, in Wirklichkeit ein verzauberter Prinz zu sein, der nur durch den Kuss einer Frau erlöst werden kann. Und so macht sich Ribbit auf, das Reich der Menschen zu finden. Glücklicherweise ist seine beste Freundin, das Gleithörnchen Sandy, treu an seiner Seite, denn auf dem Weg dorthin warten viele Abenteuer und Gefahren.

Da wunderte man sich vor drei Wochen bei War of the Worlds: Goliath noch darüber, seit wann denn in Malaysia auch Animationsfilme entstehen. Und dann läuft mit Prinz Ribbit schon der nächste Film aus dem fernen südostasiatischen Land über unsere heimischen Leinwände. Doch im Gegensatz zu Joe Pearson, der beim Jonglieren verschiedener Stile und Inhalte keine besonders glückliche Figur abgab, ist seinem Kollegen Chuck Powers hier ein deutlich stimmigeres Regiedebüt geglückt.Prinz Ribbit Szene 1

Natürlich gilt auch für Prinz Ribbit, dass er mit den großen Brüdern aus dem Westen nicht ganz mithalten kann, denn hier musste mit einem deutlich geringeren Budget gearbeitet werden. Wer darauf achtet, wird hier deshalb viele weniger schöne Stellen entdecken: Optisch mangelt es an Abwechslung und Detailreichtum, hier wurde oft mit copy & paste gearbeitet. Für einen Film, der in einem Regenwald spielt, sind die Hintergründe zudem auch auffallend leblos. Jüngere Zuschauer sollte das aber nicht stören, denn das Design der munteren Tierschar ist witzig, die Synchronisation ebenso, auch die Animationen gehen in Ordnung. Vor allem aber ist Prinz Ribbit schön bunt: In vielen Szenen explodieren die Farben geradezu, zu schauen gibt es hier also mehr als genug.

Und auch inhaltlich hat man deutlich die etwas kleinere Zielgruppe im Blick. Das Grundthema – ein Außenseiter sucht ein anderes „ich“, nur um am Ende bei sich selbst anzukommen – ist hinreichend bekannt und nicht übermäßig komplex. Powers hat dann auch gar nicht vor, über das Übliche hinauszugehen oder in irgendeiner Form Pionierarbeit zu leisten. Doch das muss nicht zwangsweise schlecht sein, so lange das Ergebnis funktioniert. Und die Moral des Films, auf sich und seine Besonderheit stolz zu sein, ist ja ohnehin nie verkehrt und darf in dem Alter durchaus auch mehrfach wiederholt werden.Prinz Ribbit Szene 2

Da Prinz Ribbit über weite Strecken außerdem noch unterhaltsam ist, sich spannende und witzige Szenen die Waage halten und auch die Synchro immer wieder für einen Lacher gut ist (im positiven Sinne), können Eltern hier bedenkenlos mit den lieben Kleinen vorbeischauen. Sie werden dabei zwar nichts sehen, was sie nicht schon kennen, für einen netten Nachmittag mit einem ungleichen Heldenpaar reicht es aber auf alle Fälle.

Prinz Ribbit läuft ab 9. Oktober im Kino



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Bei der Optik reicht es budgetbedingt nicht für die erste Klasse, der Inhalt ist altbekannt und simpel. Dafür ist Prinz Ribbit aber unterhaltsam, schön bunt und pädagogisch wertvoll. Wer nette Unterhaltung für Kinder sucht, der ist daher beim Animationsabenteuer gut aufgehoben.
6
von 10