All Hallow’s Eve

All Hallows’ Eve

(„All Hallow’s Eve“ directed by Damien Leone, 2013)

All Hallow’s EveBonbons, Schokolade, Kekse, vielleicht auch Äpfel – am Ende eines erfolgreichen „Trick or Treat“-Ausfluges zu Halloween tummelt sich so manche Leckerei im eigenen Beutel. Doch eine Videokassette? Wer kommt denn auf eine solche Idee? Ganz geheuer ist das Sarah (Katie Maguire) ja nicht, zumal sie keine Ahnung hat, wer diese den beiden Kindern zugesteckt hat, auf die sie an Halloween aufpassen soll. Und die drängeln natürlich darauf, sich das mysteriöse Band zusammen anzuschauen. Recht schnell muss Sarah feststellen, dass sie auf das Quängeln besser nicht gehört hätte, denn auf dem Video sind drei unheimliche Kurzfilme, in denen ein blutrünstiger Clown (Mike Giannelli) sein Unwesen treibt.

Dass Clowns zu den furchterregendsten Geschöpfen gehören, die auf dieser Erde wandeln, hat vor 24 Jahren bereits die gelungene Verfilmung von Stephen Kings Roman „Es“ bewiesen. Vergleichbar große Namen sucht man bei All Hallows’ Eve jedoch vergeblich. Regisseur und Drehbuchautor Damien Leone gibt hier sein Langfilmdebüt ab, und auch bei den Schauspielern ist es größtenteils unwahrscheinlich, sie schon einmal zuvor gesehen zu haben. Wenn dann auch noch billige Spezialeffekte dazukommen – und das ist noch eher wohlwollend formuliert – ist die Versuchung groß, noch vor dem Ende des ersten Kurzfilms wieder abzuschalten.All Hallow’s Eve Szene 1

Das Problem dabei: All Hallows’ Eve ist deutlich besser, als die Horroranthologie aussieht. Viel Abwechslung gibt es sicher nicht: In allen Geschichten steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die sich vor einem Verfolger in Sicherheit bringen muss; immer spielt der Clown eine Rolle, oft als eben dieser Verfolger, teils nur als Randfigur. Und der ist tatsächlich der Stoff, aus dem Alpträume gemacht werden. Selbst er wenn ausnahmsweise mal nicht damit beschäftigt ist, sein Umfeld auf bestialische Art und Weise ins Reich der Toten zu befördern – und ja, All Hallows’ Eve hat seine Freigabe ab 18 Jahren redlich verdient – ist die Kurzfilmsammlung teils so furchteinflößend, dass man die Fernbedienung gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.All Hallow’s Eve Szene 2

Mit dem Anspruch, einen „guten“ Film zu gehen, sollte man natürlich trotzdem nicht an All Hallows’ Eve gehen. Die einzelnen Geschichten sind nur notdürftig miteinander verbunden, viel erklärt wird nicht, an manchen Stellen wird die Anthologie sogar richtiggehend lächerlich. Wem es darauf jedoch gar nicht ankommt, sondern einfach nur spannend gemachten Trash-Horrorspaß der alten Schule sucht, der ist hier gar nicht mal verkehrt. Denn für einen schaurig-vergnüglichen Videoabend, gerade auch an Halloween, wird hier so einiges geboten.



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Die Geschichte ist unsinnig und ohne große Abwechslung, die Spezialeffekte billig. Doch trotz der bescheidenen Rahmenbedingungen ist die blutige Horroranthologie um einen mordenden Clown oft tatsächlich spannend gemacht.
5
von 10