Double Identity

Double Identity

(„Double Identity“ directed by Dennis Dimster, 2010)

Der Film beginnt damit, dass Dr. Nicholas Pinter (Val Kilmer), einer der „Ärzte ohne Grenzen“, einem nächtlichen Entbindungstermin nachkommt. Seltsam nur, dass ausgerechnet die Straße gesperrt und bewacht ist, auf der er unterwegs ist. Doch mit Geld lässt sich ja bekanntlich alles regeln. Auf dem Rückweg wird Dr. Pinter abermals angehalten und diesmal hält ihn sein Gegenüber für jemanden der er nicht ist, namens John Charter. Der vermeintliche Geheimagent Charter, wird erstmal mitgenommen und festgehalten. Doch bereits am nächsten Morgen befreit ihn sein alter Freund aus seinem Verließ und alles scheint wieder normale Bahnen anzunehmen. Als die Beiden dann jedoch einen Absacker in Nicholas Hotelzimmer zu sich nehmen, wird sein Freund ermordet und die Verwirrung des Films nimmt umso mehr seinen Lauf.

Nicholas Pinter gerät immer mehr in die dunklen Machenschaften eines undurchsichtigen Kartells, korrupten Polizisten und geschmierten Regierungsoberhäuptern. Die Hilfe einer wirklichen Geheimagentin (Izabella Miko) bzw. der Freundin des Kartell-Oberhauptes, da sie natürlich auch verdeckte Ermittlerin mit mindestens doppelter Identität ist, bringt ihn nur noch mehr in den Schlamassel. Wird er lebendig aus dieser brenzligen Situation entfliehen können, ist jeder wirklich der, der er vorgibt zu sein, ist nur Dr. Nicholas Pinter eine echte Identität oder ist er doch ein Doppelagent, sogar ohne selbst Kenntnis darüber zu besitzen?

Der Film beginnt, wie er endet: Halbspannend. Man gibt sich Mühe, den gesamten Film über aufmerksam zu sein und wartet darauf, dass etwas Brisantes geschieht. Zugegeben, für Leute die es konfus mögen und nicht gleich aufgeben, wenn ein Film anders verläuft als sie es sich wünschen, ist Double Identity genau das Richtige. Da Val Kilmer immer so agiert, als sei er ein behandelnder Geheimagent, ist man sich nie ganz sicher, was nun seine wirkliche Identität ist. Hölzern und undurchschaubar spielt er sich durch die rund 90 Minuten, die wesentlich länger wirken. Wäre ich im Dauersprint im Anzug unterwegs, würde ich vielleicht nicht gerade schwitzen wie ein Tier, doch wäre ich außer Atem und würde doch etwas angestrengter reinschauen, als nach dem Sonntagskaffee. Die Schauspielerischen Leistungen erstrecken sich hier von gelangweilt bis bemüht, erreichen aber nie eine ungeahnte Glanzleistung. Auch die schöne Izabella Miko reißt hier das Ruder nicht herum und verwundert eher durch ihre unklare Zugehörigkeit.

Wer also auf gering actionlastiges Katz- und Mausspiel steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Einen Spannungsbogen sucht man hier meiner Ansicht nach vergebens, die Grundspannung ist zwar da, doch flacht sie zwischenzeitlich über längere Zeit ziemlich ab. Also findet man hier eher einen „Entspannungsbogen“. Für mich war der Film zu lang“weilig“ und wirkte stets bemüht, den Zuschauer in die Irre zu leiten. In einem Guten Film des Genres geschieht dies in meinen Augen, ohne dass der Betrachter davon penetriert wird. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht.



(Anzeige)