Ich will deinen Kopf

Ich will deinen Kopf

Kritik

Auch hier wieder ein bisschen Konfusion mit dem Regisseur, der im Abspann als Miles Deem bezeichnet wird, was aber nur eines von vielen Pseudonymen von Demofilo Fidani war. Auch mit dem Titel gab es leichte Probleme. Meine DVD-Version nennt sich Adios Companeros, aber ich wurde darauf hingewiesen, dass er in Deutschland unter dem Namen Ich will deinen Kopf bekannt ist. Der ca. 80 Minuten kurze Streifen enttäuscht leider ziemlich. Die Story ist wie so oft in diesem Genre einfach gestrickt: Die Bande von Butch Cassidy (Jack Betts) ist in der Wüste ohne Pferde und Nahrungsmittel unterwegs. Als die Diebe auf eine andere Gang, die Carson-Bande, treffen, beschließen sie, kurzen Prozess mit ihnen zu machen und sich ihre Rösser unter den Nagel zu reißen. Allerdings überlebt der junge Macho Callaghan (Jeff Cameron) das Blutbad und schwört Rache. Unterdessen spaltet sich die Cassidy-Bande auf, da Ironhead (Gordon Mitchell) seine eigenen Dinger drehen will. Als Macho davon erfährt, heckt er einen Plan aus, um Ironhead dazu zu benutzen, um an Butch ranzukommen. Verkleidet als Outlaw macht sich Macho bald einen Namen unter den Gangstern und erhält das Vertrauen von Ironhead. Nachdem sie ein paar Dinge gemeinsam gedreht haben, steht nun der großen Schlag gegen die Cassidy-Bande bevor, aber Ironhead ahnt nichts von den düsteren Plänen Machos…

Der Film ist einfach nur schlecht. Vielleicht liegt es auch an der miserablen deutschen Synchronisation, obwohl die englische da auch nichts Besseres bietet. Nicht mal Klaus Kinskis kurzer Auftritt als Priester kann über die Schwächen des Streifens hinwegtäuschen. Die Schauspieler wirken allesamt unrealistisch und laienhaft. Die Szene, in der Macho mit seinen Männern die Cassidy-Bande umzingelt, ist aber unbezahlbar: Ähnlich wie in einem Cartoon oder wie bei Asterix verstecken sich die Outlaws hinter abgeschnittenen Sträuchern und bewegen sich, die Pflanzen vor ihren Körper haltend, langsam auf das von Butch besetzte Haus zu, immer in der Hoffnung unbemerkt zu bleiben. Das ganze Spektakel aber nur, um kurz vor der Hütte, ihre Tarnung aufzugeben und lauthals auf die Gegner loszustürmen. Peinlicher geht es wohl wirklich nicht, aber vielleicht wollte man nur eine witzige Situation herstellen, wer weiß. Die Musik von Coriolano Gori schließt sich dem Niveau des Streifens an: unterste Schublade. Wer nach diesem Review den Film dennoch sehen möchte, ist selbst Schuld, ich habe jedenfalls davor gewarnt. Fairerweise sollte man vielleicht der italienischen Originalversion eine Chance geben, die aber vermutlich eh unauffindbar sein wird.

Credits

OT: „Giù la testa….hombre“
Land: Italien
Jahr: 1971
Regie: Demofilo Fidani
Drehbuch: Mila Vitelli Valenza, Demofilo Fidani
Musik: Coriolano Gori
Kamera: Joe D’Amato
Besetzung: Jack Betts, Jeff Cameron, Gordon Mitchell, Klaus Kinski

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